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Was viele nicht wissen, will der Themenweg wieder in Erinnerung bringen:

Im 19. Jahrhundert war in Hottenbach fast ein Fünftel der Bevölkerung Mitglied der jüdischen Glaubensgemeinschaft. Noch heute weisen Orte und Objekte auf das einst rege jüdische Leben hin, das im ländlichen Raum häufig als Landjudentum definiert wird. An 10 Stationen werden sehenswerte Orte in Hottenbach und ihr Bezug zum Judentum vorgestellt, u.a. die ehemalige Synagoge, der jüdische Friedhof und ehemalige jüdische Wohnhäuser.

Es formierte sich ein Projektteam aus Hottenbach und Umgebung, das sich dieser Frage annahm und neues und schon bekanntes Wissen in einem neuen digitalen Format aufarbeitete.  Dazu kommen Lebensgeschichten, die versuchen, das Zusammenleben der jüdischen Bevölkerungsgruppe mit der christlichen Mehrheitsgesellschaft zu erhellen.

Gut in Erinnerung ist hier noch das vor wenigen Jahren in Hottenbach aufgeführte Stationenspiel „Schinderhannes“, das dessen Überfall auf den jüdischen Händler Wolf Wiener in den Mittelpunkt stellt. Oder die ehemalige Synagoge in der Ringstraße. Durch den Förderverein Synagoge Laufersweiler e.V. konnten Kontakte zu Nachfahren des letzten Vorbeters in der Synagoge in Israel geknüpft werden.

>> Einladung im pdf-Format <<

 

Hottenbach nahm im Jahr 2021 als Modellgemeinde im Landesprojekt „Digitale Erfassung und Präsentation von Kulturlandschaften in Rheinland-Pfalz“, kurz „KuLaDig-RLP“ teil.

Dieses Landesprojekt wird vom Ministerium des Inneren und für Sport des Landes Rheinland-Pfalz und durch die Universität in Koblenz gefördert. So waren auch drei Studentinnen im vergangenen Jahr im Ort unterwegs und unterstützten das Projektteam mit der Erstellung von Medienbeiträgen wie kurze Filmclips und Interviews.

Ziel des Landesprojekts ist es, das kulturelle Erbe in den teilnehmenden Modellkommunen mithilfe der Plattform KuLaDig digital sichtbar und für verschiedene Zwecke nutzbar zu machen. KuLaDig steht für Kultur Landschaft Digital. Die textlichen und medialen Inhalte können unter der URL kuladigrlp.net abgerufen werden.

 

Einen besonderen Medienbeitrag finden Sie bei der ehemaligen Synagoge: Hier steht eine virtuelle Rekonstruktion zu Verfügung, wie die Hottenbacher Synagoge im Anhalt an vergleichbare Bauwerke ausgesehen haben könnte. Leider sind keine Bilder vom Innern der Hottenbacher Synagoge überliefert.

Nachdem das Thema inhaltlich aufgearbeitet war, wollte das Projektteam diese Inhalte auch im Ort sichtbar machen. Dazu hat die Ortsgemeinde nun eine Übersichtstafel für den Dorfplatz konzipiert, die die Stationen auf einem 2,2 Kilometer langen Rundweg aufzeigt. An jedem benannten Haus oder Objekt ist zusätzlich eine kleine Erläuterungstafel mit einem QR-Code angebracht. So kann man unterwegs die digitalen Inhalte auf einem Handy oder anderen digitalen Endgerät an der jeweiligen Stelle erhalten. Die vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) betriebene Plattform bietet die langfristige Sicherung und Bereitstellung der digitalen Daten. Die Realisierung des Themenweges wurde zudem von einigen namhaften Sponsoren finanziell unterstützt.

Wie läuft die Vorstellung nun am 20. August ab?

Um 16.00 Uhr sind alle Interessierten herzlich am Dorfplatz Hottenbach willkommen. Dort werden das Projekt und die Hintergründe vorgestellt.

Mit Klezmer-Klängen wird die Gruppe Colalaila die Eröffnung begleiten. Anschließend werden bei einem Rundgang die Objekte und ihr Bezug zur jüdischen Ortsgeschichte vorgestellt.

Den Abschluss der Veranstaltung bildet dann ein Konzert ab 20.00 Uhr der israelischen Klarinettistin Irith Gabriely und ihrer Gruppe Colalaila im KaFF-Garten am Gasthaus Dahlheimer.